Wir Veranstalter überlegen uns laufend, wie können wir unserem Publikum ein noch besseres Service bieten, wie können wir noch mehr Aufmerksamkeit erreichen, wie können wir unsere Häuser füllen, wir buhlen um die Kunstinteressierten, schnüren Pakete und kreieren neue Slogans. Und als ich eines Nachts so wach gelegen bin und nachgedacht habe, ist mir aufgefallen, dass wir mit unseren Veranstaltungen nicht teurer geworden sind und das obwohl rundherum alle teurer wird. Wir haben nicht eine Sekunde daran gedacht, die Ticketpreise anzupassen, wir stehen aber auf den Standpunkt, Kultur soll und muss leistbar sein, soll einem möglichst breiten Publikum zugänglich bleiben und dann dachte ich mir, bei uns ist ja nicht nur das Programm des gewählten Künstlers teil des Abends, auch ein Essen ist inkludiert und warm ist es bei uns auch. Ich hoffe doch sehr, dass es nicht soweit kommt, dass ich mit Essen und einem geheizten Raum um die Zuschauer werben muss. Es sollte doch immer noch umgekehrt sein. Aber ganz so abwegig ist der Gedanke nicht. Die großen Kabarettisten haben kein Problem vor gut gefüllten Häusern zu spielen, aber es gibt ganz ganz viele sehr gute, junge Nachwuchskünstler, die sehr gut sind, die hochkarätige Preise gewonnen haben und leider das Pech hatten, gerade jetzt ihren Lebenstraum zu verwirklichen und doch uns so viel Interessantes zu sagen haben. Vielleicht denken Sie sich bei dem einen oder anderen, in der Bettfedernfabrik, da ist es gemütlich, es gibt was leckeres zu Essen und die Künstler, die dort auftreten, sind eigentlich immer einen Versuch Wert. Ich vertraue und gebe ihm oder ihr eine Chance, es ist ein Abend.

In diesem Sinne, ich habe es tatsächlich getan, ich habe einen anderen Aspekt meines Produktes in den Vordergrund gestellt – außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Ideen
Deine 
Sabine